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Werte-Worte-Taten …

Erfahrungsbericht eines Kunden zur Führungskräfte-Entwicklung:
Führen ohne Vorgesetzter zu sein funktioniert

Wenn mir widergespiegelt wird, „es wirkt“, ist das nicht nur ein schönes Feedback auf meine Trainingsarbeit. Es zeigt mir auch auf, an welchen Schrauben es immer wieder besonders zu drehen gilt. Selbst wenn Mitarbeiter in einem Unternehmen nicht als Führungskräfte tätig sind, müssen sie sich doch oft in Projekten behaupten. Mit einem Wechsel der Perspektive und einem Blick über den Tellerrand stärken sie auch ihr eigenes Unternehmen, wie mir Detlef Behrens, Geschäftsführer der Behrens Projektmanagement GmbH, im nachfolgenden Interview über die Erfahrungen mit meinen Seminaren und Workshops bestätigt.

Herr Behrens, Sie haben sich vor sieben Jahren mit Ihrem Unternehmen Behrens Projektmanagement mit Sitz in Marburg selbständig gemacht. Stellen Sie sich bitte kurz den Lesern von Werte. Worte. Taten vor.

Die Behrens Projektmanagement gibt es seit 2011, doch die ersten Überlegungen zur Selbstständigkeit hatte ich schon etwa 15 Jahre früher. Meine Geschäftsidee damals war und ist nach wie vor, Projekt- und Qualitätsmanagement-Dienstleistungen im industriellen Bereich anzubieten.

Bis zur Gründung hatte ich 20 Jahre Berufserfahrung in mehreren Unternehmen der pharmazeutischen Industrie. Mit 45 Jahren und einigen Erfahrungen aus großen Investitionsprojekten fühlte ich mich dann „reif“ genug für den Schritt in die Selbstständigkeit. Bedingt durch meine bisherigen Erfahrungen war der Fokus von Anfang an vorwiegend im Pharma-Bereich und somit gehören zu unseren Kunden namhafte Unternehmen aus der Pharmaindustrie wie z.B. Bayer, Novartis, Boehringer Ingelheim, Roche, CSL Behring, Merz, aber auch Firmen aus anderen Branchen. Aus dem anfänglichen Einzelunternehmen ist 2013 eine GmbH geworden und mittlerweile zählt das Unternehmen elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Trotz der starken unternehmerischen Entwicklung war es mir besonders wichtig, nicht nur im Urlaub Zeit mit meiner Frau und unseren drei Kindern zu verbringen. Und um auch körperlich fit zu bleiben und einen sportlichen Ausgleich zu haben, laufe ich sehr gerne und trainiere auch regelmäßig für einen Marathon.

Was ist Ihre Aufgabe als Unternehmen?

Wir unterstützen unsere Kunden in allen Bereichen des Projektmanagements, also z.B. bei Investitions-, Organisations- oder Qualitätsmanagement-Projekten. Für solche Projekte haben insbesondere mittelständische und kleinere Firmen oft keine eigenen ausreichenden Personalressourcen. Um diesen kurzzeitigen Mehrbedarf kompetent abzudecken, leiten oder unterstützen unsere Mitarbeiter die Projekte vor Ort.

Wie sehen Sie Ihre Firma?

Die Behrens Projektmanagement GmbH entwickelte sich weitaus schneller und besser als im Business-Plan angestrebt. Die Unternehmensziele müssen deshalb regelmäßig auf ihre Gültigkeit und Richtigkeit geprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Wie zum Beispiel aktuell die Hinzunahme des Ziels der ISO 9001 Zertifizierung für die Firma. Auch die dazu erforderlichen Strategien unterliegen einer ständigen Änderungskontrolle. Und nicht zuletzt müssen auch die Mitarbeiter auf diesem schnellen Wachstumsweg mitgenommen werden, was eine besondere Herausforderung für mich als Vorgesetzten darstellt. Aber es ist wichtig, Sorgen, Ängste oder Probleme der Mitarbeiter zu erkennen, manchmal auch nur zu spüren, um diese frühzeitig und angemessen ansprechen und beseitigen zu können.

Warum sind Ihnen Seminare und Workshops für Ihre Mitarbeiter so wichtig? Schließlich bieten Sie als Unternehmen selbst Seminare an.

In meiner beruflichen Laufbahn habe ich selbst zahlreiche Seminare im Bereich Führungskräfteentwicklung besuchen dürfen. Die qualitative Bandbreite der verschiedenen Anbieter dabei war immens. Dies führt dann auch automatisch dazu, dass man sich als Geschäftsführer fragt, ob und wieviel Geld man in die Entwicklung von Führungsfähigkeiten der eigenen Mitarbeiter investieren möchte, noch dazu, wenn sie selbst gar keine disziplinarischen Führungsaufgaben haben. Dazu habe ich mal einen sehr schönen Cartoon gesehen:

Personalchef fragt den Geschäftsführer: „Was passiert, wenn wir so viel Geld für Weiterbildung ausgeben und die Mitarbeiter hinterher das Unternehmen verlassen?“

Geschäftsführer fragt zurück: „Was passiert, wenn wir das nicht tun und sie bleiben?“

Gerade weil wir in den Projekten unserer Kunden nie als disziplinarische Vorgesetzte agieren, ist es erforderlich, mit Überzeugungskraft und klaren Zielen die Projektteammitglieder zu führen. Hierzu bedarf es einer guten Kenntnis der Hintergründe der Mitarbeiterführung: Beziehungsebenen, Kommunikationsmodelle, Eisberg-Modell, um nur einige zu nennen. Kennenlernen kann man diese Themen in nahezu jedem Seminar – entscheidend ist aber, sie auch im Seminar im „ungefährlichen“ Bereich zu üben und später auch nachzuhalten, zu reflektieren und gegebenenfalls weiter zu verbessern. In diesem Bereich war mir Ihre Art der Seminarführung und -angebote aus eigener Erfahrung in sehr guter Erinnerung geblieben, weshalb ich Sie auch für Führungskräfteentwicklungsmaßnahmen für unsere Mitarbeiter beauftragt habe.

Was sollte mit den Seminaren zur Führungskräfteentwicklung erreicht werden?

Ein für unseren Bedarf besonderer Fokus lag im Bereich „Kommunikation in schwierigen Gesprächssituationen“. Die Mitarbeiter haben unterschiedliche Studiengänge absolviert und haben oft nur wenige Jahre Berufserfahrung. Dann werden sie oft und unvermittelt auch mal mit schwierigen Gesprächssituationen konfrontiert. Dabei gilt es, souverän die Situation zu erkennen und kompetent und besonnen zu agieren. Wobei „schwierige“ Gesprächssituationen natürlich nicht nur Konfliktgespräche – diese sind tatsächlich eher die Ausnahme – sondern eher Besprechungen zu dringenden Problemen im Projekt oder Vorstellungsgespräche bei potentiellen neuen Kunden sein können. Mein Ziel war, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch ein gemeinsames Seminar auf solche Gesprächssituationen zu schulen und zu trainieren.

Welchen Stellenwert hat „gelebte Werteorientierung“ für Sie?

Offene Diskussionen der Mitarbeiter gehören bei einem Seminar dazu und natürlich ist es dabei nicht zielführend, wenn der Chef selbst im Raum anwesend ist. Nach unserer sorgfältigen Auftragsklärung entwickelten Sie ein zweitägiges Seminar, in dem ich selbst lediglich zur Einführung am Anfang kurz im Seminarraum war. Das eigentliche Seminar fand ohne mich statt, um eine offene Diskussion mit eigenen Erfahrungsberichten der Mitarbeiter zu ermöglichen. Selbstverständlich ist auch, dass die immer wieder betonte Regel „Was im Raum gesagt wird, bleibt im Raum“ während und auch in der Nachbearbeitung des Seminars unbedingt eingehalten wird. Der Vertrauensverlust der Mitarbeiter wäre nicht wieder gut zu machen, wenn persönlich berichtete Dinge von Kollegen oder gar der Seminarleitung nach außen getragen werden. Dies ist übrigens ein Werteverständnis, dass ich bei Ihnen sehr zu schätzen gelernt habe, weil ich weiß, dass es auch andere Kunden gab und gibt, die im Nachhinein Informationen zum Seminargeschehen haben wollen und die Sie dann eben nicht preisgeben. Ich habe das selbst bei einem anderen Seminaranbieter sehr unangenehm am eigenen Leib auch anders erlebt!

Welche besonderen Erfahrungen mit den Seminaren und der Transferzeit verbinden Sie?

Tatsächlich sind zwei Tage Seminar anstrengend und gehen ins Eingemachte – das gilt für meine Mitarbeiter, genauso wie für mich selbst. Ich habe dabei viel über meine Wirkung auf andere gelernt und war dabei mehr als einmal überrascht – positiv aber auch negativ. Ich habe die Stimmung in den eigenen Seminaren aber immer als offen, konstruktiv und fröhlich wahrgenommen und ähnliches haben mir auch die Mitarbeiter zu den Seminaren mit Ihnen erzählt. Man ist sicherlich gut beraten, eigene Erfahrungen und schwierige Situationen zu berichten, damit diese dann im praktischen Teil analysiert werden können. Gerade dann ist die Weiterbildung besonders effektiv und nicht eines dieser 08/15 Seminare vom Stil „Hingehen, berieseln lassen, Teilnahmebescheinigung abholen, weitermachen wie bisher“. Das dies hier gar nicht so war, haben mir die Mitarbeiter auch einige Wochen nach dem Seminar bestätigt: Sie haben das Gelernte in der Praxis ausprobiert, haben schwierige Situationen erkannt und besser darauf reagieren können. Damit hat sich der erwartete Erfolg und Nutzen des Seminares für mich voll und ganz eingestellt.

Sehr gute Erfahrungen habe ich in der Transferzeit nach dem Seminar auch dadurch gemacht, sich mit einem Kollegen / einer Kollegin zum regelmäßigen Austausch zu verabreden – dazu reicht auch schon ein gemeinsames Mittagsessen in der Kantine. Dabei können dann erlebte Situationen aus dem Büroalltag auch aus der Sicht eines Unbeteiligten analysiert und erörtert werden. Das wiederholt und festigt das Gelernte aus dem Seminar und ist ein gutes Training zur regelmäßigen Umsetzung in die Praxis.

Sehen Sie einen zusätzlichen Nutzen aus den Seminaren, über das tägliche Geschäft hinaus?

Da unsere Mitarbeiter fast ausschließlich vor Ort beim Kunden tätig sind (wir müssen zu den Projekten, die Projekte kommen nicht zu uns), sehen sich die Mitarbeiter persönlich auch nur ein-  bis zweimal pro Jahr. Eine gemeinsame Seminarveranstaltung wie diese trägt auch zum Teambuilding bei – ein sehr willkommener Nebeneffekt! Um diesen zu verstärken, haben wir die Location auch jeweils in eine ruhiges, abseits der großen Städte gelegenes Hotel gelegt. So war abends auch noch Zeit und Gelegenheit für entspannte Kamingespräche.

Ja, es ist wohl ein offenes Geheimnis, auch wenn es in zu vielen Führungsetagen noch nicht angekommen ist: Die Hinwendung zu den Menschen für eine nachhaltige Wirkung! Da sind die üblichen Techniken, Methoden und Werkzeuge der Gesprächsführung nicht immer zielführend. Vielmehr eröffnen Perspektivwechsel und auch der Blick über den Tellerrand neue Möglichkeiten der Entwicklung. Mehr Übungen, mehr an den Fällen an der eigenen Praxis arbeiten, mehr Gespräche durch situativ passsende Fragen und intensives Zuhören führen zum Ziel. Mehr Erfolg für die Mitarbeiter, das Team und damit auch für das ganze Unternehmen.
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht – für sich selbst und für Ihre Mitarbeiter?